Klemmpratze
(Vorrichtung für das Klemmen von Werkstücken)
Klemmpratzen dienen zum Befestigen von Werkstücken auf Arbeitstischen während einer Bearbeitung. Sie
verhindern das Verschieben dieser Werkstücke während dieser Bearbeitung.
Das Bild zeigt eine Klemmpratze, welche mittels eines kompressiblen Mediums eine hohe, permanent vorhandene Klemmkraft erreicht, manuell oder hydraulisch/pneumatisch gelüftet werden kann und trotzdem recht
geringe Abmessungen hat.
In den mit einem kompressiblen Medium (5) gefüllten Zylinder (1), welcher durch ein Kolbenlager (3) und
eine Schottwand (4) verschlossen ist und mittels eines Kulissensteines (10) oder anderer geeigneter Vorrichtungen auf dem Arbeitstisch befestigt ist, wird ein Zugkolben (2) mit unterschiedlichen Durchmessern geführt,
wobei der kleinere Kolbendurchmesser durch das obere Kolbenlager geführt wird, während der größere
Kolbendurchmesser (2b) durch die Schottwand (4) ragt. Am untere Ende dieses Kolbens (2a) ist eine Kolbenplatte (6) befestigt.
Das kompressible Medium (5) wird auf einen vorbestimmten Druck gebracht. Dieser Druck wirkt auf die
resultierende Kolbenringfläche (2a) und drückt den Kolben mit entsprechender Kraft nach unten. Diese Kraft
ist die mindeste Anfangskraft des Elementes.
Unterhalb der Kolbenplatte (6), welche um ein bestimmtes Maß (9) unterhalb der Schottwand (4) gelagert
und durch entsprechende Dichtungen abgedichtet ist, befindet sich ein Oelzugang (8), durch welchen mittels
einer Hydraulik die Kolbenplatte (6) und somit die komplette Kolbenstange (2) um ein bestimmtes Maß (9)
angehoben werden kann. Dieser Oelraum wird durch die Bodenplatte (7) geschlossen
Das einfahrende Kolbenvolumen der dickeren, unteren Kolbenstange (2a) komprimiert das Medium (5) bis
zu einem bestimmten Druck, welcher weiterhin auf die Kolbenringfläche (2b) wirkt und somit die Federkraft
( Klemmkraft ) erhöht.
Das Verhältnis "einfahrendes Kolbenringflächenvolumen" (2b) zum "Mediumvolumen" (5) sowie der Federweg (9) bestimmen die Federrate und somit die zu erreichende, maximale Federkraft ( Klemmkraft )
Die höchste Klemmkraft ist erreicht, wenn die Kolbenplatte (6) den maximalen Weg (9) angehoben wurde
und unterhalb der Schottwand (4) anliegt.
Unter eine geeignete Brücke, welche an dem Gewinde der Kolbenstange (2) befestigt ist und mit angehoben
wird, kann jetzt das Werkstück geschoben und ausgerichtet werden.
Nach dem Ausrichten des Werkstückes wird das eingebrachte Oel aus dem Oelraum (8) abgelassen.
Die Kompressionskraft des Mediums (5) drückt jetzt über die resultierende Kolbenringfläche (2a) den Kolben (2 und 2b) und dadurch die sich an dem Kolben (2) befestigte Brücke nach unten, bis sich die Brücke auf
das Werkstück auflegt und dieses mit bestimmter Kraft festklemmt.
Der Vorteil des Systemes ist darin zu sehen, daß die mindeste Klemmkraft immer vorhanden ist und nur zum
Lüften ( anheben ) des Kolbens (2) eine externe Energie, sei diese manuell oder hydraulisch/pneumatisch,
aufgewendet werden muß.
Ein plötzlicher Abfall der Klemmkraft durch Oelverlust und ein dadurch resultierendes Lösen des Werkstückes ist daher ausgeschlossen.
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